Besuch im Dinoland
Vor Kurzem hat die Dino-Aktion in Bochum begonnen. Die drei Freunde Moritz, Ping und Lori haben sich verabredet, um die Bochumer Innenstadt zu erkunden. Moritz ist ein neugieriger Maulwurf, Ping ein fröhlicher Pinguin und Lori ein abenteuerlustiges Affenmädchen. Am Morgen sind sie mit einem Bollerwagen losgezogen und haben sich auf die Suche nach den Bochumer Dinos gemacht. Die Dinosaurier haben sich überall in der Stadt versteckt. Besonders gut hat ihnen der gefährlich aussehende Tyrannosaurus Rex im Bermudadreieck und der riesige Diplodocus mit dem langen Hal auf dem Boulevard gefallen. Ein erlebnisreicher Vormittag liegt hinter ihnen und nach der aufregenden Tour brauchen die drei erst einmal eine kleine Pause. Da sie gehört haben, dass es in der KulturUhle ein Programm für Kinder geben soll, ist das alte Gebäude ihr nächstes Ziel. Als sie über den großen Platz vor der Uhle laufen, erkennen sie schon von Weitem einen gigantischen Stegosaurus an den Fenstern des Gebäudes. Doch da verdunkelt sich plötzlich der Himmel und es beginnt zu regnen. Während der Regen immer stärker wird rennen sie die letzten Meter so schnell sie können, springen über eine große Regenpfütze hinweg und sind froh, als sie durch die Tür ins Trockene schlüpfen.
Drinnen schütteln sie ihr Fell trocken und schauen sich um. Überall, wo man hinsieht, gibt es Dinos zu entdecken. Auf dem Boden liegen gemütlich aussehende Dinoteppiche, an den Wänden hängen Dinoregale und sogar Dinosessel stehen in der Mitte des Raumes. Aber das absolute Highlight ist das riesige Wandbild an der Rückseite des Raumes. Wunderschöne bunte Dinos sind zusammen mit einer urzeitlichen Landschaft an die Wand gemalt worden. Moritz und Lori erkennen ihren Lieblingssaurier den Tyrannosaurus Rex und Ping freut sich, dass es auch Dinos in seinen Lieblingsfarben Rosa und Lila gibt. Während sie das Wandbild bewundern, hören sie das Grollen eines fernen Gewitters. Mit großen Augen blicken sich die drei Freunde an. Im ersten Moment hat sich das Grollen wie das Brüllen eines fernen Dinosauriers angehört. Für einen kurzen Augenblick scheint auch das Wandbild zu verschwimmen und unscharf zu werden, aber wahrscheinlich war es bloß das Aufleuchten des ersten Blitzes des heranziehenden Gewitters.
In diesem Moment kommt eine freundliche Fuchsdame zu ihnen und stellt sich vor. „Hallo, ich bin Finni Fuchs, schön, dass ihr da seid. Habt ihr vielleicht Lust mit den anderen Kindern zu basteln? Kommt mit, ich zeige euch alles.“ Sie führt die drei Tierkinder zu einem Tisch, wo jeder einen kleinen runden Zettel mit einem Dinomotiv bekommt. Die Kinder dürfen die Dinos auf dem Zettel in ihren Lieblingsfarben anmalen. Aus den fertigen Bildern wird mit einer seltsamen Maschine ein Anstecker hergestellt, den jedes Kind mit nach Hause nehmen darf. Nachdem die Kinder ihre Buttons gebastelt, ein paar Bilder ausgemalt und ein Dinorätsel gelöst haben, liest Finni Fuchs zum Abschluss noch eine spannende Dinogeschichte vor. Während sie liest, kommt das Donnergrollen des Gewitters immer näher. „Am besten geht ihr jetzt alle schnell nach Hause, damit ihr vor dem Gewitter zuhause seid“, sagt sie zu den Kindern, nachdem die Geschichte zu Ende ist. Sie verabschiedet sich von ihnen und beginnt im Nebenraum ihre Sachen aufzuräumen.
Ping, Moritz und Lori begeben sich in den hinteren Teil der Uhle, wo sich das große Dino-Wandbild befindet, um ihre Taschen zu holen. Auf einmal gibt es einen lauten Knall. Direkt gefolgt von einem hellen Blitz. Für einen Moment sind die drei Freunde geblendet. Sie reiben sich Augen. Alles scheint normal zu sein. Doch als sie gerade weiter ihre Sachen einpacken wollen, fängt das Wandbild vor ihren Augen zu flimmern an. Lori, die am nächsten dran ist, ruft: „Das kann doch nicht wahr sein!“ Flink springt sie auf den weißen Vorsprung an der Mauer. Im nächsten Moment ist sie verschwunden! Moritz und Ping sehen sich erschreckt an. Moritz fragt ängstlich: „Wo ist Lori? Ist sie gerade in das Wandbild gesprungen? Hast du das auch gesehen?“ Ping antwortet: „Ja, das habe ich auch gesehen! Wir müssen sie suchen!“ Moritz nickt und stupst Ping von der Seite an: „Mach mal eine Räuberleiter und lass uns schauen, wohin sie verschwunden ist.“ Er klettert auf Pings gefaltete Flügel und zieht sich auf den Vorsprung. Oben angekommen reicht er Ping seine Pfote und hilft ihm ebenfalls hinaufzuklettern. Als sie sich umdrehen, sehen sie hinter sich kein Wandbild mehr, sondern nur wabernde bunte Luft. Sie geben sich einen Ruck und springen hindurch.
Auf der anderen Seite werden sie für einen Moment von der Sonne geblendet, doch da hören sie schon Loris Stimme: „Wahnsinn Jungs, schaut euch das an! Ich kann gar nicht glauben, dass wir wirklich hier sind!“ Dem Affenmädchen scheint es gut zu gehen. Aufgeregt hüpft sie hin und her. Und auch als Moritz und Ping sich umschauen, können sie es selbst nicht fassen. Sie stehen nicht mehr in der Uhle, sondern auf einem grünen Hügel in strahlendem Sonnenschein. Neben ihnen beginnt ein Wald aus Farnpflanzen und palmenartigen Bäumen. In der Ferne sehen sie einen rauchenden Vulkan mitten im Meer. Über dem Ozean können sie Flugsaurier erkennen, die mit ihren großen Flügeln über den Himmel gleiten. Auf dem Nachbarhügel steht ein riesiger Brachiosaurus mit einem langen Hals, der genüsslich die Blätter von der Spitze eines hohen Baumes mampft. Sie kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Wir sind in der Dinozeit gelandet. Wahnsinn! Das war mein größter Wunsch, seitdem ich ein kleiner Pinguin bin“, ruft Ping und flattert aufgeregt mit seinen Flügelchen.
Während sie fasziniert die fremdartige Landschaft bewundern, hören sie auf einmal ein ohrenbetäubendes Brüllen ganz in ihrer Nähe. Die drei bekommen einen riesigen Schreck, denn sie müssen sofort an den gefährlichen Tyrannosaurus denken, den sie auf ihrer Tour durch die Stadt gesehen haben. „Schnell, wir verstecken uns!“, ruft Lori und hastet in den nahen Farnwald. Moritz und Ping folgen ihr, bis sie zwischen zwei dichten Farnpflanzen in Deckung gehen. Sie versuchen keinen Mucks von sich zu geben. Und obwohl ihnen das Herz bis zum Hals schlägt, bemühen sie sich ganz leise zu atmen. Äste zerbrechen unter dem schweren Gewicht eines herannahenden Sauriers. Die Schritte kommen immer näher. Ein lautes Schnauben ertönt direkt vor dem Versteck der drei Freunde. Blitzschnell ducken sie sich. Drücken sich noch enger aneinander. Etwas schiebt vorsichtig die Farnblätter über ihren Köpfen auseinander. Doch zu ihrem Erstaunen blicken sie nicht in das wutentbrannte Gesicht eines Tyrannosaurus, sondern in ein großes freundliches Gesicht. Ein lilafarbenens Triceratopsmädchen mit drei Hörnern und einem großen Nackenschild blickt auf sie herab. „Na, was seid ihr denn für komische Dinos? Seid ihr neu hier?“ Bevor einer der drei Freunde antworten kann, redet sie weiter. „Ich habe gerade mit meinem Freund Tim Ball gespielt, da habe ich euch wegrennen gesehen und bin euch nachgelaufen. Kommt mit, ich stell ihn euch vor. Vielleicht habt ihr ja Lust mit uns zu spielen.“ Noch leicht verwundert, aber doch zu neugierig, folgen die drei dem Dinomädchen und stehen nach kurzer Zeit vor einem jungen Tyrannosaurus Rex. Erst ist ihnen noch etwas mulmig zumute, doch sie merken schnell, dass sie keine Angst vor ihm haben müssen. „Ich freu mich, dass Trixie euch gefunden hat. Wir haben gesehen, dass ihr weggerannt seid. Ich habe euch bestimmt mit meinem Brüllen erschreckt“, sagt er, während er beschämt zu Boden schaut. „Wir haben gerade Ball gespielt. Dabei ist mir ist der Ball aus den Armen gerutscht, so dass ich mich geärgert und ganz laut gebrüllt habe. Das tut mit schrecklich leid! Sollen wir eine Runde zusammenspielen?“ Doch in diesem Moment schreit Lori auf. Hektisch wühlt sie in der kleinen Gürteltasche herum, die sie vor ihrem Bauch trägt. „Oh nein, ich habe meinen Schlüssel nicht mehr! Bestimmt habe ich ihn verloren, als wir so schnell weggelaufen sind. Das wird riesigen Ärger zuhause geben.“
Trixie schaut sie an und fragt: „Ich weiß zwar nicht, was ein Schlüssel ist, aber wenn es dir wichtig ist, helfen wir dir gerne beim Suchen.“ Moritz, Ping und Lori suchen gemeinsam mit den beiden Dinosauriern den Weg ab, bis sie bei den großen Farnpflanzen angekommen sind. Doch weit und breit ist kein Schlüssel zu finden. Auf einer kleinen Lichtung sehen sie einen großen blauen Brachiosaurus, der sich gerade mit einem Stegosaurus und einem Raptormädchen unterhält. Sofort läuft Trixie zu ihnen und fragt: „Habt ihr hier im Wald zufällig ein kleines glänzendes Ding, das Schlüssel heißt, gefunden?“ Die großen Dinos sehen sich fragend an. Während Brachiosaurus und Stegosaurus noch überlegen, hat das Raptormädchen eine Idee. „Ich habe zwar nichts gesehen, aber kennt ihr den kleinen Flugsaurier Peri? Der ist ständig auf der Suche nach neuen Glitzersteinen für seine Sammlung. Angeblich hat er schon ein zweites Nest nur für seine Steine gebaut.“ Jetzt meldet sich der Brachiosaurus zu Wort. „Das könnte gut sein. Vorhin, als ich an dem großen Baum geknabbert habe, ist er hier vorbeigeflogen und in Richtung Meer davon gesaust.“ Das Raptormädchen stupst den Stegosaurus an. „Komm, wir helfen bei der Suche und zeigen den anderen den schnellsten Weg zum Meer.“
Die Dinosaurier lassen die drei Freunde auf ihre Rücken klettern und rennen mit ihnen durch den Farnwald in Richtung Klippe. Kurz darauf erreicht die wundersame Gruppe eine kleine Bucht, in der ein blauer Plesiosaurus Tauchen übt. Mit seinen vier Flossen paddelt er durch das Wasser. Als er sie entdeckt, schwimmt er neugierig auf sie zu und ruft: „Hey ihr, was macht ihr denn alle hier am Strand? Feiert ihr eine Party?“ Trixie schüttelt den Kopf und erzählt ihm von dem verloren Schlüssel. „Hast du zufällig Peri vorbeifliegen gesehen? Dann können wir ihn selbst nach dem Glitzerding fragen“, beendet sie ihren Bericht. Der Wassersaurier nickt schaut sie aufgeregt an. „Ja, er ist vorhin hier vorbeigeflogen und hatte es eilig. Wenn ihr mögt, schwimm ich kurz bei ihm vorbei und frage ihn ob er ein Glitzerding gefunden hat. Seine Nester sind nicht weit von hier an der großen Klippe.“ Mit einem lauten Platschen taucht er ab und schwimmt schnell davon.
Nur wenige Minuten später sehen sie einen großen Flugsaurier, der sich der kleinen Bucht nähert und schließlich vor den Füßen der Gruppe im Sand landet. In seinem Schnabel hält er einen glitzernden Schlüssel, den Lori sofort erkennt. Sie springt auf ihn zu und fällt ihm um den Hals. „Du hast meinen Schlüssel mitgebracht, ich danke dir!! Ich bin so froh, dass er wieder aufgetaucht ist.“ Der Flugsaurier lächelt sie an: „Ich bin zwar etwas traurig, weil ich noch nie zuvor einen so seltsamen Glitzerstein gesehen habe, aber ich möchte keine Steine sammeln, die schon anderen gehören. Ich freue mich, dass ich helfen konnte.“ Lori ist überglücklich. Moritz, Ping und die andere Dinos freuen sich mit ihr. Zusammen mit dem Plesiosaurus planschen alle noch eine Weile in der seichten Brandung. Das Raptormädchen zeigt ihnen, wie man den Rücken des Stegosaurus als Wasserrutsche benutzen kann und der Plesiosaurus demonstriert ihnen die tollsten Wasserkunststücke. Als die drei Tierkinder zwischendurch am Strand ausruhen, fällt ihnen auf, dass sie schon ziemlich lange in der Dinowelt sind und beschließen sich auf den Rückweg zumachen.
Die drei verabschieden sich von ihren neuen Dinofreunden und laufen durch den Farnwald zurück und den Hügel hinauf. Sie erreichen die Stelle, an der ihr Ausflug durch die Dinowelt begonnen hat und beginnen damit sich umzuschauen. Irgendwo muss es den Durchgang zurück zu ihrer eigenen Zeit geben. Nach kurzer Zeit erspähen sie zwei seltsam geformte Palmenbäume, deren Stämme eng miteinander verwachsen sind, so dass sich zwischen ihnen eine kleine Öffnung befindet. Dies muss die Stelle sein, an der ihre Reise losging. „Ein Dino würde hier nicht durchpassen“, stellt Moritz fest. Die drei klettern durch die Öffnung zwischen den beiden Baumstämmen und landen mit einem lauten Poltern auf dem Betonboden der Uhle. Schnell schnappen sie sich ihre Taschen und gehen zur Tür. Finni Fuchs räumt immer noch auf und hat nichts von ihrem abenteuerlichen Ausflug gemerkt. Sie winken ihr ein letztes Mal und machen sich auf den Heimweg. Die diesjährige Dino-Aktion werden sie so schnell nicht vergessen.