Published On: Mai 25th, 2021486 words2,5 min read
01 Einleitung Gluehbirne

Wälder sind doch etwas ganz Besonderes, findet ihr nicht? Jeder Ausflug in den Wald kann zu einer kleinen Entdeckungsreise werden. Schon nach den ersten Schritten in einen Wald hinein, scheint es, als würde man eine andere Welt betreten. Eine Welt ohne Häuser, Autos oder Straßen. Alles um einen herum wird ruhiger, man hört den Wind in den Bäumen und die Vögel zwitschern. Der Boden ist je nach Jahreszeit mit den unterschiedlichsten Schätzen, wie bunten Blättern, Bucheckern, hübschen Steinen und den tollsten Stöcken, bedeckt. Habt ihr vielleicht schon einmal ein kleines Blätterhaus für eine Waldfee gebastelt oder eine kleine Burg aus Steinen? Wenn man Glück hat, findet man sogar einen bequemen Wanderstock, einen geheimen Zauberstab oder das perfekte Schwert.

Die meisten Wälder in Deutschland sind uralt. Sogar in Bochum gibt es einen Wald, der viel älter ist, als ihr es seid oder eure Eltern. Im Weitmarer Holz findet ihr alte Buchen und Eichen. Wenn sie reden könnten, würden sie euch vielleicht die Sage von einem Hirten namens Jörgen erzählen. Dieser zündete sich in einer kalten Nacht ein Feuer an, welches zu seiner großen Verwunderung am nächsten Morgen noch glimmte. Als sich dieses Phänomen einige Nächte später wiederholte, entdeckte er, dass das Glimmen von schwarzen Steinen im Untergrund ausging. Diese zeigte er im benachbarten Dorf und immer mehr Menschen wollten mit ihnen heizen und kochen. So begann angeblich der Abbau von Kohle in der Erde unter dem Weitmarer Holz. Der Hirte kam durch seine Entdeckung zu Reichtum und Ansehen. Diese Geschichte gibt es in vielen verschiedenen Varianten, wobei der Ort des ersten Kohlefundes sich häufig unterscheidet.

Da die Erde unter dem Wald also ziemlich durchlöchert und von Tunneln durchzogen ist, würden euch die Bäume am Ende noch ermahnen, auf den Wegen zu bleiben.

Aber auch an Tagen, an denen die Bäume nichts zu berichten haben, gibt es viel zu erleben. Ihr könnt Spazier- und Reitwege erkunden oder Waldtiere aus nächster Nähe beobachten. Mitten im Wald gibt es ein großes Wildtiergehege, in dem Wildschweine und Damwild leben. Vielleicht seht ihr hier, wie ein imposanter Hirsch über die steilen Hänge klettert oder die abenteuerlustigen Babys der Wildscheine. Sie werden Frischlinge genannt und lieben es herumzutoben und Fangen zu spielen. Denkt dran, ihr dürft sie nicht füttern, aber wenn ihr ihnen doch etwas Gutes tun wollt, sammelt doch einfach ein paar Bucheckern vom Boden auf und werft sie ihnen über den Zaun. Die fressen sie nämlich besonders gern.

Ihr könnt euch auf jeden Fall sicher sein, ein Tag im Wald wird niemals langweilig! Vielleicht entdeckt ihr bei eurem Spaziergang sogar den Jörgenstein im Wald und findet selbst heraus, was es mit diesem großen Stein aus der Eiszeit auf sich hat.