Kennt ihr die große Glocke vor dem Bochumer Rathaus? Vielen Leuten fällt sie gar nicht auf oder sie wundern sich nur kurz, warum mitten auf dem Platz eine große Glocke steht und schenken ihr danach keine weitere Beachtung. Das ist sehr schade. Denn diese 150 Jahre alte Glocke könnte euch mit Sicherheit viele spannende Geschichten aus ihrem Leben erzählen.
Alles begann damit, dass zwei Männer den gleichen Beruf hatten und beide immer besser sein wollten als der andere. Beide arbeiteten an der Entwicklung und Verarbeitung von Stahl, da man aus Stahl einige nützliche Sachen herstellen konnte wie zum Beispiel große Bohrer, Sägen oder Eisenbahnräder. Eines Tages wollte ein Mann aus Bochum, Jakob Mayer, etwas ganz Besonderes erschaffen und ließ in seiner Fabrik die größte Glocke aus Gussstahl anfertigen, die die Welt bis zu diesem Tag gesehen hatte. Wie groß die Glocke ist, könnt ihr ja selbst nachsehen, aber könnt ihr euch vorstellen, dass sie auch mehr wiegt als zwei ausgewachsene Elefanten?
Jakob nahm die riesige Glocke mit nach Paris zu einer Ausstellung, auf der er sie vielen Menschen zeigen konnte. Viele Menschen, darunter auch sein größter Konkurrent Alfred Krupp, konnten zuerst nicht glauben, dass Jakob die Glocke aus Gussstahl hergestellt hatte. Nach vielen Prüfungen und Diskussionen konnte er sie letztendlich von seinem Erfolg überzeugen. Für diesen besonderen Erfolg bekam der Bochumer Verein sogar die Goldmedaille.
Von der Ausstellung selbst könnte die Glocke auch viele spannende Dinge berichten, denn es handelte sich nicht um irgendeine Ausstellung, sondern um die Pariser Weltausstellung. Hier schien es, als wäre die Welt geschrumpft, denn dort konnte man auf engstem Raum Dinge sehen, die man sonst nur auf einer Weltreise entdeckt hätte. Aber hier bekam jedes Land die Möglichkeit seine neusten Erfindungen und für das Land typische Dinge zu zeigen.